Aus Mimiko wird Dimiko

PROZ, Oktober 2024, S. 12

Sabine Knosala

Dieter Zimmer lässt die beliebten Konzerte über Mittag auferstehen – an einem neuen Ort und unter einem neuen Namen.

28 Jahre lang gab es die Mittwoch-Mittag-Konzerte, kurz Mimiko, in der Offenen Kirche Elisabethen in Basel. Sie hatten ihren Ursprung in Orgelkonzerten, die eine Organistin über Mittag gab. Später wurde das Format ausgebaut: Berücksichtigt wurden verschiedene Musikschaffende, und das Programm umfasste die gesamte klassische Musik, aber auch Blues und Jazz.

Das Konzept blieb jedoch stets das Gleiche: rund halbstündige Gratiskonzerte über Mittag. «Menschen aus der Umgebung, Berufstätige, aber auch Laufkundschaft wie zum Beispiel Touristen sollen sich mal eine Pause gönnen und sich mit Musik beschäftigen», erklärt Dieter Zimmer, der die Leitung der Mimiko vor acht Jahren übernommen hatte. 

Pro Jahr organisierte der 72-jährige Basler rund 50 Konzerte und sichtete dafür 150 bis 200 Bewerbungen. Bezahlt wurden die meist jungen Musikschaffenden aus der Kollekte. Zimmer selbst war zuerst auf Mandatsbasis und später fest von der der Offenen Kirche Elisabethen angestellt. Für Werbung, Technik und Administration kamen Sponsoren auf.

Doch damit war im März dieses Jahres Schluss: Der Offenen Kirche Elisabethen hatten die fehlenden Mieteinnahmen während Corona ein Loch in die Kasse gerissen. Daher beschloss die Leitung, die Mimiko per Ende Juli einzustellen. «Wir bedauern, dass wir diesen wie auch andere Entscheide aufgrund unserer finanziellen Lage fällen mussten», sagt Co-Leiterin Anne Burgmer. 

Für Zimmer ein Schock: «Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht nur das gesamte 2024, sondern auch bereits das nächste Jahr geplant», erinnert er sich. Die Konzerte musste er alle absagen. Gleichzeitig erfuhr er aber auch viel Zuspruch: «Viele wünschten sich eine Fortsetzung.»

Neu im Foyer Public

Zimmer machte sich auf die Suche nach Alternativen. Das Angebot des Foyer Public im Theater Basel sprach ihn am meisten an: «Wichtig war mir, dass der neue Ort im Stadtzentrum gelegen ist», sagt er. Denn es sei nicht realistisch, dass Berufstätige über Mittag in ein Aussenquartier fahren. Auch dass der Ort offen für alle ist und die Synergie mit dem Theater hätten ihn als ausgebildeten Schauspieler und Regisseur überzeugt.

Aus Mimiko wird neu Dimiko, denn die Konzerte finden künftig am Dienstag statt. Ansonsten bleibt alles wie gehabt. Los geht es am 8. Oktober: Das Orquesta Barroca de León nimmt sein Publikum mit auf eine Reise in die Musik des 17. Jahrhunderts. Insgesamt stehen bereits sieben Konzerte fest. So hat für Januar der bekannte Singer-Songwriter Roli Frei zugesagt. 

«Für uns ist das ein Pilotprojekt», meint Daniel Wernli, Projektleiter Foyer Public. Das Foyer Public sei vor allem ein Ort des spontanen Miteinanders. «Wir sind gespannt, wie sich die Konzerte auf die Balance in unserem offenen Raum auswirken.»

Zimmer ist erleichtert, dass es weitergeht: «Ich freue mich sehr, mit den Musikerinnen und Musikern die Möglichkeiten des Foyer Public zu erkunden.» 

Dimiko: Di 8.10. Orquesta Barroca de León, Di 15.10. Lisa Rieder (Violine) und Alessandro Tardino (Klavier), jeweils 12.15–12.50, Foyer Public, Theater Basel, www.dimiko.ch

 

 

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