PROZ, Mai 2024
Sabine Knosala
Forever young
Der Wunsch nach einem langen Leben ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Davon zeugen zahlreiche Darstellungen in der Kunst, aber auch in der Literatur, im Theater und im Film ist das Thema beliebt.
Dabei fällt auf: Alle wollen möglichst alt werden, aber niemand will so aussehen (damit verdient sich die Kosmetikindustrie seit jeher eine goldene Nase). Und sich so fühlen schon gar nicht. So ist der Wunsch nach einem langem Leben eigentlich nichts anderes als derjenige nach ewiger Jugend: fit, jung und schön für immer?
Doch im echten Leben läuft es oft anders. Kürzlich war ich mit einer Freundin im Allschwiler Wald spazieren, die heute als Pflegerin arbeitet und mit einem Schwerstbehinderten in einem Rollstuhl unterwegs war. Der Mann mittleren Alters kann sich nicht mehr bewegen, nicht einmal den Kopf selber halten, und weder essen noch sprechen. Die Kommunikation läuft nur über die Augen: Einmal zwinkern heisst ja, zweimal nein.
Es sind Erlebnisse wie dieses, die zum Nachdenken anregen: Wann ist ein Leben noch lebenswert? Wollen wir wirklich um jeden Preis möglichst alt werden? Und gerade weil die Medizin immer grössere Fortschritte macht: Braucht es auch ein Recht selbstbestimmt zu sterben?
Schindhelm nach 18 Jahren zurück in Basel
Diese Fragen greift Michael Schindhelm in seiner Ausstellung «The End of Aging» in der Kulturstiftung Basel H. Geiger auf, über die wir in dieser Ausgabe berichten. Es ist das erste Projekt, das der ehemalige Direktor des Theaters Basel wieder in unserer Stadt durchführt.
Weiter lesen Sie in der Mai-PROZ, wie ein typischer Arbeitstag von Susanne Guggenberger aussieht, die das Bildrausch-Filmfest leitet, Sie lernen den Autor und Kabarettisten Dominik Muheim kennen, dem in Olten der Salzburger Stier verliehen wird, und erfahren, warum das Sinfonieorchester Basel künftig mit der Konzertgesellschaft zusammenspannt.
Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen der PROZ – unabhängig davon, wie alt Sie sich heute fühlen!